Bericht zum 3ten Bürgerparlament

Magische Momente mit „dynamic facilitation“

Ein spannender Prozess, denn es wurde um jeden einzelnen Euro gerungen und mit durchgehend viel Energie bis zum Schluss diskutiert und abgewogen.

Am Ende erhielten der Hospizdienst Ammersee e.V. 1.000,- Euro für einen Ausbildungskurs von 12 Personen zum Trauerbegleiter. Die Solidarische Landwirtschaft SoLaWi Reichling wurde mit 500,- Euro für das Anpflanzen einer Schutz- und Bruthecke ausgestattet. 516,68 Euro wurden für die Durchführung von Infoständen bereitgestellt und 1500,- Euro für Maßnahmen zur Gewinnung weiterer Geschäfte. 1.000,- Euro sollen für die Entwicklung einer eine App verwendet werden. Das war in gewisser Weise erstaunlich, denn eine Zeitlang standen ganz andere Projekte im Fokus.

Durch die professionelle Moderation von Solveig Grundler, Mediatorin und Moderatorin von agorakomm, war es möglich, mit allen Beteiligten das Für und Wider der einzelnen Ideen sorgsam abzuwägen und zu prüfen. So entschied man sich einvernehmlich dafür, einem zuvor favorisierten Projekt der Seniorengenossenschaft zunächst noch ein Jahr Entwicklungszeit einzuräumen. Eine sehr unterstützenswerte Idee, aber noch zu sehr im Konzeptstadium war die einhellige Meinung. Auch die Busfahrt für Senioren fiel auf den letzten Metern aus dem Rennen. Stattdessen entschied man sich für Maßnahmen zur Gewinnung neuer Geschäfte. „Wir haben so viel erreicht im letzten Jahr, das Projekt wächst und gewinnt immer mehr Substanz. Wir müssen da weitermachen. Je mehr Geschäfte mitmachen, desto besser wird es für alle teilnehmenden Vereine, was wiederum allen Bürgern zu Gute kommt“, meinte eine Teilnehmerin. Die Idee der Entwicklung einer App soll auch jüngere Menschen ansprechen und auf diese Weise eine ganz neue Zielgruppe erreichen.

Neben der Verteilung des Bürgervermögens arbeiteten die Mitglieder auch ein gemeinsames Anliegen heraus: demnach sollen nämlich die Projekte, die den Zuschlag erhalten, möglichst nicht die volle gewünschte Summe bekommen, sondern jeweils nur einen Teilbetrag. Auf diese Weise müssen die Antragsteller weitere Spender finden, wodurch die Ideen automatisch bekannter werden und weitere Vernetzung stattfindet.

Zur Moderation sagte Klaus Kopp, Vorsitzender des Bürger-vermögen-Viel e.V.: „Ein Glücksfall für das Bürgerparlament. Mit Frau Grundler, ihrer empathischen Art und ihrem methodischen Ansatz entfaltet das jährliche Bürgerparlament genau die Kraft, die wir uns vorgestellt hatten. Alle Ideen und Anliegen werden gehört, es entsteht eine intensive, konstruktive Diskussion auf Augenhöhe und irgendwie kommt es dann immer zu einem klaren eindeutigen Konsens. Das ist jedes Mal faszinierend.“

Ganz nebenher ist das Bürgerparlament auch ein Ort der Begegnung, sowie des Kennenlernens und manchmal auch der spontanen Unterstützungsangebote. So erhielt der Hospizverein von einem Teilnehmer spontan die Zusage für die Übernahme sämtlicher Kosten für die Gestaltung eines Flyers aus eigener Tasche. „Ein gelungener Abend“, freute sich Ursel Altmann vom AmmerLechTaler e.V.. „Wir wachsen kontinuierlich und ich bin jetzt schon gespannt, wie viel Vermögen wir im nächsten Jahr zu verteilen haben.“

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